Bundestagswahl 2025: Umfragen, Prognosen und Projektionen

Zuletzt aktualisiert: 27.10.2024

Umfragen zur Bundestagswahl 2025

Folgende Diagramme zeigen den Durch­schnitt der vier letzten großen Umfragen1 (sogenannte Sonntags­fragen) zur Bundestagswahl 2025.

Die Aussichten der Union bei der Bundestagswahl 2025

Bei der nächsten Bundestagswahl werden laut aktuellen Umfragen2 N/A Prozent der Wähler ihre Stimme für die CDU/CSU abgeben. Dies würde einen Gewinn von N/A Prozent­punkten im Vergleich zur letzten Bundestagswahl bedeuten. Gegenüber dem Ergebnis aus dem Jahr 2013 würde die Union allerdings N/A Prozent­punkte verlieren.

Langfristig betrachtet zeigt sich ein Rückgang an Stimmen für die CDU/CSU. Seit der Bundestagswahl 1983 erreichte die Union keine Werte über 45 Prozent mehr. In den letzten 20 Jahren lag die CDU/CSU mit einer Ausnahme stets unter 40 Prozent­punkte. Einzig im Jahr 2013 konnte die Partei 41,5 Prozent der Wähler von sich überzeugen.

Nächste Bundestagswahl: die Alternative für Deutschland

Laut aktuellen Umfragen könnte die Alternative für Deutschland N/A Prozent der Stimmen erreichen, wenn nächsten Sonntag Wahlen wären. Dies entspricht einem Plus von N/A Prozent­punkten im Vergleich zur letzten Bundestags­wahl.

Die starken Umfrage­ergebnisse der AfD könnten damit zusammen­hängen, dass die Zuwanderung, eines der Kern­themen der AfD, in der öffentlichen Wahrnehmung nach wie vor als sehr wichtiges Problem eingeschätzt wird.3

Kann sich die SPD bis zur Bundestagswahl 2025 noch erholen?

Bei der Bundestagswahl 2025 könnte die SPD laut aktuellen Umfragen N/A Prozent der Wähler­stimmen erhalten und würde damit gegenüber der Bundestags­wahl 2021 N/A Prozent­punkte verlieren.

Diese Prognose führt den 20 Jahre währenden Abwärts­trend der SPD weiter: In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat die SPD rund die Hälfte ihrer Wähler verloren.

Bundestagswahl 2025: Bündnis 90/Die Grünen

Die Grünen werden bei der nächsten Bundestagswahl ihr bisher bestes Ergebnis auf Bundes­ebene im Jahr 2021 (14,8 Prozent­punkte) wohl nicht übertreffen. Laut Umfragen verlieren sie im Vergleich zur letzten Bundestags­wahl N/A Prozent­punkte und bekommen N/A Prozent der Stimmen.

Dabei ist bemerkenswert, dass es den Grünen als einziger Partei der derzeit regierenden Ampelkoalition gelingt, keine großen Verluste bei den Umfragewerten zu verzeichnen.

Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW): Aussichten bei der Bundestagswahl 2025

Das Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit (BSW) ist eine neue politische Partei in Deutschland, die im Januar 2024 gegründet wurde. Die Partei ist eine Abspaltung von der Linkspartei und wird von der Bundestagsabgeordneten und Publizistin Sahra Wagenknecht angeführt.

Laut ihrem eigenen Manifest vertritt das BSW eine wirtschaftlich vernünftige, sozial gerechte, friedliche und freiheitliche Politik, die sich an den Interessen und Bedürfnissen der Mehrheit der Bevölkerung orientiert.

Aktuelle Umfragewerte auf Landes- und Bundesebene

Das BSW bekommt bei den aktuellen Umfragen zur Bundestagswahl 2025 zwischen 5 und 7 Prozent der Stimmen. Damit liegt die Partei knapp über der Fünf-Prozent-Hürde, die für den Einzug in den Bundestag erforderlich ist. Die Aussichten für die nächste Bundestagswahl im Jahr 2025 sind daher ungewiss.

Auf Landesebene ist das BSW laut den jüngsten Umfragen am stärksten in Thüringen (16 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (14 Prozent), Brandenburg (13 Prozent), und Sachsen (11 Prozent). In diesen ostdeutschen Ländern hat das BSW offenbar viele ehemalige Wähler der Linkspartei und der AfD für sich gewonnen.

Die FDP im Hinblick auf die Bundestagswahl 2025

Die FDP würde aktuellen Prognosen zufolge deutlich schlechter abschneiden als bei der letzten Bundestags­wahl. Die Liberalen würden demnach N/A Prozent der Zweit­stimmen erhalten – dies bedeutet ein Minus von N/A Prozentpunkten.

Bundestagswahl 2025: DIE LINKE.

Die Linke (Eigenschreib­weise: DIE LINKE.) bekäme laut aktuellen Umfragen zwischen zwei und vier Prozent der Wähler­stimmen. Sie würde damit deutlich schlechter als bei der letzten Bundestags­wahl und fast zehn Prozent­punkte schlechter als bei ihrem historisch guten Ergebnis von 2009 abschneiden.

Ende 2022 erkennt die Linke in der „Leipziger Erklärung“ öffentlich an, dass die Partei „in Gefahr“ sei. Sie biete „ein Bild der Zerstrittenheit und gegensätzlicher Antworten, schlechte Wahlergebnisse und Verluste von Mitgliedern“.4

Um dem entgegenzuwirken, geht die Linke auf Distanz zur früheren Fraktionschefin Sahra Wagenknecht5 und möchte sich für strikten Klimaschutz einsetzen – Letzteres möglicherweise über eine Solidarisierung mit den Klimaaktivisten der „Letzten Generation“.6

Entwicklung der Umfragewerte zur Bundestagswahl

Umfragen zur Bundestagswahl haben in den letzten zwölf Monaten einen positiven Trend für die Opposition erkennen lassen. Sowohl die Union als auch die AfD haben vom Krieg in der Ukraine und der Energie­krise „profitiert“7 und ihre Umfrage­werte verbessert: Die Union hat in den letzten zwölf Monaten etwa drei Prozent­punkte hinzu­gewonnen, die AfD rund acht Prozentpunkte.

Für die Regierungsparteien der Ampel-Koalition ist die Bilanz der letzten 12 Monate nicht positiv: Die SPD hat weitere fünf Prozent­punkte verloren. Die Umfrage­werte der FDP bleiben weit unter dem Ergebnis der letzten Bundestagswahl. Nach einer positiven Bilanz für 2022 verloren die Grünen 2023 stark an Zustimmung, insgesamt mehr als fünf Prozentpunkte.

Umfragen zur Bundestagswahl sind mit besonderer Vorsicht zu genießen. Noch sind es anderthalb Jahre bis zum planmäßigen Termin der nächsten Bundestagswahl im Herbst 2025. Allerdings können vorgezogene Neuwahlen nicht ausgeschlossen werden.

Berücksichtigung des Nichtwähler­anteils bei der Darstellung von Wahlumfragen

Bei der allgemein akzeptierten Darstellung von Wahl­umfragen und Wahl­ergebnissen wird die Wahl­beteiligung nicht berück­sichtigt: Die für eine Partei abgegebenen Stimmen werden im Verhältnis zu der Zahl der abgegebenen gültigen Zweit­stimmen berechnet. Die Nichtwähler sowie die ungültigen Stimmen (darunter auch die Leer­stimmen) werden einfach ignoriert.

Es besteht jedoch die Möglichkeit, die für eine Partei abgegebenen Stimmen in Relation zu der Zahl der Wahl­berechtigten zu setzen – und nicht in Relation zu den abgegebenen gültigen Zweitstimmen.

Bei der folgenden Darstellung wird der Nichtwähler­anteil (bei einer fiktiven Wahl­beteiligung von 79,0 Prozent) auf die Umfrage­ergebnisse einer aktuellen Forsa-Sonntags­frage8 projiziert. Dadurch wird klar, dass die Anzahl der Nicht­wähler zum Beispiel etwa zweimal höher ist als die Anzahl der Wähler der AfD.

Umfragen zur Direktwahl des Bundeskanzlers

Bei der Bundeskanzlerwahl stimmt der Bundestag über einen vom Bundes­präsidenten vorgeschla­genen Bundes­kanzler­kandidaten ab.

Die Bundesbürger nehmen an der Bundes­kanzler­wahl nicht direkt teil: Wahl­berechtigt sind die von ihnen gewählten Bundestags­abgeordneten. Dennoch führen Umfrage­institute regelmäßig Befragungen über eine hypothe­tische Direktwahl des Bundes­kanzlers durch.

Bundestagswahl 2025: Sitzverteilung im Bundestag

Der Bundestag setzt sich nach der Wahlrechtsreform vom 17. März 2023 aus 630 Mitgliedern zusammen – Über­hang­- und Aus­gleichs­man­date soll es nicht mehr geben.9 Die Sitz­zuteilung erfolgt weiterhin nach dem Sainte-Laguë/Schepers-Verfahren.10 Demnach ergäbe sich laut Umfragen folgende Sitz­verteilung im Bundestag:

In den letzten Legislaturperioden war die Anzahl der Abgeordneten wegen Überhang- und Ausgleichs­mandaten12 deutlich höher: Zu Beginn der Legislatur­periode 2021–2025 hatte der 20. Bundestag 736 Abgeordnete.

Nächste Bundestagswahl: Umfragen zu den Kleinparteien

Piraten und Freie Wähler wurden früher bei Umfragen berücksichtigt

Die großen Umfrageinstitute berücksichtigen derzeit keine Klein­parteien bei den „Sonntags­fragen“ zur Bundestagswahl. Dies ist nicht immer der Fall gewesen: Im Vorfeld der Bundestags­wahl 2013 wurde die Piraten­partei anderthalb Jahre lang bei fast allen Umfragen berück­sichtigt, die Piraten bekamen beim End­ergebnis 2,2 Prozent der Zweitstimmen (beinahe eine Million Stimmen).

Nächste Bundestagswahl - Kleinparteien (Ausgangslage)

Auch die Freien Wähler (FW) wurden vor der Bundestags­wahl 2013 in Umfragen mitberücksichtigt, allerdings nur von den Umfrage­instituten GMS und INSA (damals von YouGov Deutschland durch­geführt), ab etwa 14 Monaten vor der Wahl. Beim End­ergebnis lagen die Freien Wähler bei 1,0 Prozent (424.977 Zweitstimmen).

Umfragen vor den Bundestagswahlen 2017 und 2021 ohne Kleinparteien

Nach der Bundestagswahl 2013 wurden Piraten, Freie Wähler sowie weitere Klein­parteien in den meisten Umfragen nicht mehr berück­sichtigt – auch hier mit Ausnahme der Umfrage­institute GMS und INSA, die Piraten und FW bis Mitte 2015 in ihren Umfrage­ergebnissen aufführten.

Dass bei telefonischen Umfragen, wie sie die meisten Umfrage­institute vornehmen, wie auch bei persönlichen mündlichen Befragungen (Institut für Demoskopie Allensbach) das Mit­einbeziehen von Klein­parteien mit einem höheren Aufwand und Mehrkosten verbunden ist, kann als ein plausibler Grund für das Aus­schließen der Klein­parteien aus den Umfragen angesehen werden.

Wie begründen die Umfrage­institute selbst den Ausschluss der Klein­parteien bei den Umfragen?

Die Erklärung der Umfrage­institute selbst ist eine andere. Das Institut Infratest Dimap, das seit Jahrzehnten Wahl­forschung im Rahmen der ARD-Wahl­bericht­erstattung betreibt, begründet den Ausschluss der Klein­parteien von Wahl­umfragen mit Problemen bei der Genauigkeit.13

Die Ergebnisse würden generell bei allen Parteien auf ganze Prozent­werte gerundet, um falsche Erwartungen an die Präzision zu vermeiden. Diese Rundung verfälsche das Ergebnis bei Parteien unter drei Prozent derart, dass diese bei der Sonntags­frage nicht ausgewiesen werden.

Die Begründung der Forschungsgruppe Wahlen, die mit dem ZDF zusammen­arbeitet, lautet ähnlich: Der Ausschluss der kleinen Parteien habe methodische Gründe. Der unvermeid­liche statistische Fehler­bereich sei relativ gesehen bei niedrigeren Anteils­werten größer als bei höheren.

Für die kleinsten Parteien hätten die Fehler­bereiche so große Auswirkungen, dass für sie keine verlässlichen und seriösen Aussagen möglich seien. In den Projektionen der Forschungs­gruppe Wahlen werden daher Parteien erst dann einzeln aufgeführt, wenn sie mindestens drei Prozent erreichen könnten.14

Kleinere Parteien unberücksichtigt: eine politisch motivierte Entscheidung?

Bei Online-Umfragen (INSA und YouGov) ist der Kosten­faktor der Befragung zusätzlicher Parteien hingegen als sehr gering ein­zuschätzen. Die Frage einer politisch motivierten Entscheidung, Klein­parteien aus­zuschließen, kann hier also gestellt werden. Umso mehr, als in anderen europäischen Ländern (z. B. Spanien, Polen) Klein­parteien oder aussichts­schwache Präsidentschafts­kandidaten (z. B. in Frankreich) in Umfragen tatsächlich berücksichtigt werden.

Kleinparteien in Umfragen: das Beispiel Europawahl

Dass Kleinparteien auch in Sonntags­fragen zur Bundestags­wahl einbezogen werden könnten, hat die Europawahl 2019 gezeigt. In den vom Umfrage­institut INSA im Auftrag der BILD durch­geführten Umfragen traten neben Freien Wählern und Piraten auch „die PARTEI“ sowie die Tierschutzpartei auf.

Bundestagswahl - Umfragewerte der Kleinparteien

Diese vier Parteien konnten nach der Wahl dank der nicht vorhandenen Sperrklausel ein bis zwei Abgeordnete ins Europa­parlament schicken. Auch die ÖDP, die Familienpartei sowie die Partei „Volt“ konnten ins Parlament einziehen – allerdings ohne die Hilfe einer erhöhten Medien­präsenz durch eine Erscheinung in Wahlumfragen.

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Wahlen (zur Startseite)
  1. INSA-Umfrage vom 26.10.2024, Forsa-Umfrage vom 22.10.2024, „Forschungsgruppe Wahlen“-Umfrage vom 18.10.2024 sowie Allensbach-Umfrage vom 18.10.2024. Wer steckt hinter den Sonntagsfragen?
  2. Ebd.
  3. Infratest dimap, ARD-DeutschlandTrend Juli 2023, 03.07.2023
  4. Die Linke, Leipziger Erklärung, 10.12.2022
  5. ZDF, Linke-Spitze will Neustart – ohne Wagenknecht, 14.06.2023
  6. Süddeutsche Zeitung, Gregor Gysi und die „Letzte Generation“, Paywall (SZ Plus), 09.12.2022
  7. Zeit Online, „Steigende Umfragewerte: Warum liegt die AfD wieder bei 15% ?“, Paywall (Z+), 01.10.2022
  8. Quelle: Forsa-Umfrage vom 24.09.2024 mit 2500 Befragten
  9. Deutscher Bundestag, Wahl­rechtsreform zur Verkleinerung des Bundestages beschlossen, 17.03.2023
  10. Siehe "Sainte-Laguë/Schepers" auf der Website des Bundeswahl­leiters
  11. Der Bundeswahl­leiter, Bundestagswahl 2021, Ergebnisse Deutschland, abgerufen am 09.04.2023
  12. Wie Überhang- und Ausgleichs­mandate entstehen, wird im folgenden Video der Bundes­zentrale für politische Bildung erklärt: Überhang- und Ausgleichs­mandate
  13. ARD Tagesschau, ARD-DeutschlandTrend: Sorge vor einem Corona-Herbst, 01.07.2021
  14. Website der Forschungsgruppe Wahlen, Zur Ausweisung kleinerer Parteien im Politbarometer, zuletzt geändert am 12.04.2021