Zuletzt aktualisiert: 01.02.2023
Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2024 ist die 60. seit der ersten Präsidentschaftswahl im Jahr 1788. Sie soll am Dienstag, den 5. November 2024 stattfindet.
Der Amtsinhaber, Präsident Joe Biden, erklärte im Januar 2022 seine Absicht, sich mit Vizepräsidentin Kamala Harris zur Wiederwahl zu stellen.
Im November 2022 kündigte der ehemalige Präsident Donald Trump seine Kandidatur für eine zweite, nicht aufeinanderfolgende Amtszeit an.
Der Gewinner der Präsidentschaftswahl 2024 soll am 20. Januar 2025 vereidigt werden.
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US-Wahl 2024: Wahltag, Amtseinführung und weitere Termine
Der Wahltag (Election Day) am 5. November 2024 sowie die Amtseinführung des neu gewählten Präsidenten im Januar 2025 sind die letzten Etappen eines Wahlprozesses, der sich fast über ein ganzes Jahr hinzieht. Hier finden Sie alle Termine rund um die kommende US-Wahl.
Wann findet die nächste US-Wahl statt?
Die nächste Präsidentschaftswahl findet am 5. November 2024 statt.

Im Jahr 1845 legte der Kongress der Vereinigten Staaten den Wahltag (election day) in den USA fest: US-Wahlen finden stets am Dienstag nach dem ersten Montag im November statt. Das Datum fällt demnach immer in die Zeit zwischen dem 2. und dem 8. November. Dies betrifft sowohl die Präsidentschaftswahlen als auch die Halbzeitwahlen (midterm elections).
Wie oft wird in den USA gewählt?
Seit 1792 finden die US-Präsidentschaftswahlen alle vier Jahre statt. Sollte der amtierende Präsident vorzeitig aus dem Amt ausscheiden, ist eine vorgezogene Neuwahl nicht vorgesehen. Der Vizepräsident tritt bis zum Ende der ursprünglichen Amtszeit die Nachfolge als neuer Präsident an.
In der Geschichte der USA geschah dies gleich mehrfach: 8 der 44 US-Präsidenten starben während ihrer Amtszeit. In einem einzigen Fall war ein Rücktritt Grund für die Nachfolge: 1974 trat Richard Nixon infolge der Watergate-Affäre zurück.
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US-Wahl 2024: Wahlkalender
Präsidentschaftswahlen erstrecken sich in den USA beinahe über ein ganzes Jahr. Bereits im Anschluss an die vorausgehende Wahl reichen zahlreiche Kandidaten ihre Kandidaturerklärung bei der Federal Election Commission ein.
Den Auftakt für die US-Wahl stellt die erste Vorwahl im kleinen US-Bundesstaat Iowa am 22. Januar 2024 dar. Erst im Januar des Folgejahres findet dann das Finale mit der Amtseinführung des neugewählten Präsidenten statt. Der genaue Ablauf der Wahl im Überblick:
- 22. Januar bis 4. Juni 2024: Vorwahlen (primaries und caucuses)
- Juli/August 2024: Die Kandidaten der Parteien werden auf Parteitagen (National Conventions) nominiert
- September und Oktober 2024: Kampagnen der Kandidaten, Präsidentschaftsdebatten im Fernsehen
- 5. November 2024: Am Wahltag (election day) wählen die amerikanischen Wahlberechtigten nicht direkt den Präsidenten und den Vizepräsidenten, sondern 538 Wahlleute (electors), die zusammen das Electoral College bilden
- 16. Dezember 2024: Die Wahlleute des Electoral College wählen den Präsidenten und den Vizepräsidenten
- 6. Januar 2025: Der US-Kongress zählt die Stimmzettel des Electoral College aus und die beiden Gewinner werden offiziell bekannt gegeben
- 20. Januar 2025: Amtseinführung des Präsidenten und des Vizepräsidenten (inauguration day)
Phase 1: die Vorwahlen (presidential primaries)
Alle vier Jahre können die amerikanischen Wahlberechtigten ihren Präsidenten und dessen Vizepräsidenten wählen. Es handelt sich um eine indirekte Wahl, bei der der Präsident nicht von der wahlberechtigten Bevölkerung, sondern von Wahlleuten gewählt wird.
Die Präsidentschaftswahlen in den USA erfolgen in drei Phasen. In der ersten phase (die Vorwahlen) werden die Kandidaten der großen Parteien festgelegt. Die Vorwahlen dienen dazu, den künftigen Präsidentschaftskandidaten zu legitimieren und seine Beliebtheit in der Bevölkerung zu testen.

Präambel der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika
Foto: Wynn Pointaux „wynpnt“ / Pixabay. Pixabay-Lizenz
Es gibt zwei Möglichkeiten, eine Vorwahl durchzuführen:
Caucuses (Wahlversammlungen)
Ein Caucus ist eine regionale Versammlung registrierter Parteimitglieder, bei denen diese Delegierte wählen. Die Delegierten vertreten die Mitglieder auf dem nationalen Parteitag und stimmen dort für einen bestimmten Kandidaten.
Primaries (Vorwahlen)
In den Primaries bestimmen die Wähler über Wahlzettel, wen die Delegierten ihres Bundesstaats auf der nationalen Parteiversammlung im Sommer wählen sollen. Bei Open Primaries kann jeder Wahlberechtigte abstimmen, unabhängig von seiner Parteizugehörigkeit. Bei Closed Primaries hingegen dürfen nur Parteimitglieder ihre Stimme abgeben.
Welches dieser Verfahren angewendet wird, ist abhängig vom Bundesstaat und der Partei.
Mögliche Kandidaten der Republikaner
Wird Donald Trump 2024 erneut kandidieren?
Ja. Donald Trump hat am 15. November 2022 seine Kandidatur bekanntgegeben. Allerdings hat er den entsprechenden Antrag bei der US-Kommission zur Wahlkampffinanzierung (Federal Election Commission) noch nicht eingereicht (Stand: Februar 2023).

Donald Trump könnte 2024 wieder Präsident werden
Foto: Samira Bouaou/The Epoch Times. Quelle: Flickr. Lizenz: CC BY 2.0
Mögliche Kandidaten der Demokraten
Der Kandidat der Demokratischen Partei für die nächste Präsidentschaftswahl wird im Juli/August 2024 auf dem Nominierungsparteitag der Partei (Democratic National Convention) festgelegt.
Der offiziellen Nominierung des Spitzenkandidaten der Demokraten gehen Vorwahlen in allen 51 US-Bundesstaaten voraus, sodass der Kandidat voraussichtlich vor der Versammlung bereits feststehen wird.
Wird Barack Obama 2024 erneut kandidieren?
Barack Obama erzielte während seiner Präsidentschaft Zustimmungsraten von bis zu 90 Prozent unter den Anhängern der Demokraten. Auch nach Ende seiner Amtszeit gilt er bei Anhängern seiner Partei als beliebt und hätte gute Aussichten auf einen Sieg bei den Vorwahlen der Demokraten.

Barak Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht wieder antreten
Foto: Michael Seeley. Quelle: Flickr. Lizenz: CC BY 2.0
Eine erneute Präsidentschaftskandidatur steht trotzdem nicht zur Debatte. Laut der amerikanischen Verfassung kann ein Präsident höchstens zwei Amtszeiten, also insgesamt acht Jahre im Amt bleiben. Da Barack Obama bereits von 2009 bis 2013 und anschließend von 2013 bis 2017 Präsident der USA war, darf er bei der Präsidentschaftswahl 2024 nicht mehr antreten.
Nominierungsparteitage (National Conventions)
Im Anschluss an die Vorwahlen, meist im Juli oder August des Wahljahres, finden nationale Parteitage statt, auf denen die Delegierten den endgültigen Kandidaten der Partei wählen.
Phase 2: die indirekte Präsidentschaftswahl
Alle vier Jahre findet am Dienstag nach dem ersten Montag im November die indirekte Präsidentschaftswahl statt. Der Termin für die nächste US-Wahl ist der 5. November 2024. Es besteht auch die Möglichkeit, schon vor dem Wahltermin per Briefwahl oder persönlich zu wählen (Early Voting).
Die amerikanischen Wahlberechtigten wählen nicht direkt einen Kandidaten, sondern Wahlleute. Diese bilden das Electoral College, das aus 538 Mitgliedern besteht. Abhängig von der Größe eines Bundesstaats wird diesem eine bestimmte Menge an Wahlleuten zugeordnet. Kalifornien, der größte Bundesstaat, hat beispielsweise 55 Wahlleute, Wyoming hingegen nur drei.
AL: Alabama, AK: Alaska, AZ: Arizona, AR: Arkansas, CA: Kalifornien, CO: Colorado, CT: Connecticut, DC: Washington, D.C., DE: Delaware, FL: Florida, GA: Georgia, HI: Hawaii, ID: Idaho, IL: Illinois, IN: Indiana, IA: Iowa, KS: Kansas, KY: Kentucky, LA: Louisiana, ME: Maine, MD: Maryland, MA: Massachusetts, MI: Michigan, MN: Minnesota, MS: Mississippi, MO: Missouri, MT: Montana, NE: Nebraska, NV: Nevada, NH: New Hampshire, NJ: New Jersey, NM: New Mexico, NY: New York, NC: North Carolina, ND: North Dakota, OH: Ohio, OK: Oklahoma, OR: Oregon, PA: Pennsylvania, RI: Rhode Island, SC: South Carolina, SD: South Dakota, TN: Tennessee, TX: Texas, UT: Utah, VT: Vermont, VA: Virginia, WA: Washington (Bundesstaat), WV: West Virginia, WI: Wisconsin, WY: Wyoming
Phase 3: das Electoral College und das amtliche Wahlergebnis
Das System des Electoral Colleges
Einundvierzig (41) Tage nach dem Wahltag finden Meetings of Electors statt, Treffen in den Hauptstädten der Bundesstaaten, bei denen die Wahlleute den Präsidenten und den Vizepräsidenten wählen. In der Regel stimmen alle Wahlleute eines Bundesstaats nach dem „The Winner Takes It All“-Prinzip für den Kandidaten, der in diesem Staat die meisten Wählerstimmen erhalten hat.
Dies kann dazu führen, dass ein Kandidat zwar bei den Wahlleuten eine Mehrheit erzielt, aber keine Mehrheit der Wählerstimmen. Dies geschah zuletzt bei der US-Wahl 2016, bei der Donald Trump die Stimmen von 304 Wahlleuten und damit eine eindeutige Mehrheit erhielt. Im Gesamtergebnis der Wählerstimmen lag allerdings Hillary Clinton zwei Prozentpunkte vor Donald Trump.

Donald Trump legt den Amtseid bei seiner Amtseinführung am 20. Januar 2017 ab
Foto: The White House. Quelle: Wikipedia. Lizenz: gemeinfrei (public domain)
US-Wahl 2024: Meeting of electors, amtliches Wahlergebnis und Amtseinführung
Der Termin für die nächsten Meetings of Electors ist der 16. Dezember 2024. Die Stimmzettel, die die Wahlleute bei diesem Treffen ausfüllen, werden versiegelt an den Präsidenten des Senats versandt.
Auf einer Sitzung des Senats am 6. Januar 2025 werden diese Stimmzettel ausgezählt und der offizielle Sieger der Präsidentschaftswahl wird bekannt gegeben.
Am 20. Januar 2025 werden der gewählte Präsident und sein Vizepräsident offiziell in das Amt eingeführt (inauguration day).